Max-Morlock-Stadion: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Glubbwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 +
 +
=== Vor 1945 ===
 +
 
Zwischen 1925 und 1928 wurde das Stadion vom Architekten Otto Ernst Schweizer in seiner ursprünglichen Form mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern unweit des [[Dutzendteich]]es als ''Städtisches Stadion'' geplant. Den ursprünglichen achteckigen Grundriss hat es noch bis heute.  
 
Zwischen 1925 und 1928 wurde das Stadion vom Architekten Otto Ernst Schweizer in seiner ursprünglichen Form mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern unweit des [[Dutzendteich]]es als ''Städtisches Stadion'' geplant. Den ursprünglichen achteckigen Grundriss hat es noch bis heute.  
  
 
Das umliegende Areal wurde ab 1933 zum [[Reichsparteitagsgelände]] umgestaltet. Während der [[Reichsparteitag]]e fand im Stadion der „Tag der Hitler-Jugend“ statt. Während des Reichsparteitages 1935 hielt Adolf Hitler hier die Rede, in der er von der deutschen Jugend forderte, ''„[...] flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“'' zu sein.<ref name='rede1935'>Offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit sämtlichen Kongreßreden, München 1935, S. 180.</ref>
 
Das umliegende Areal wurde ab 1933 zum [[Reichsparteitagsgelände]] umgestaltet. Während der [[Reichsparteitag]]e fand im Stadion der „Tag der Hitler-Jugend“ statt. Während des Reichsparteitages 1935 hielt Adolf Hitler hier die Rede, in der er von der deutschen Jugend forderte, ''„[...] flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“'' zu sein.<ref name='rede1935'>Offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit sämtlichen Kongreßreden, München 1935, S. 180.</ref>
 +
 +
=== 1945 bis 1987 ===
  
 
Von 1945 an wurde es von der US-Armee als Sportplatz verwendet. Ab 1963 spielte dort der [[1. FC Nürnberg]], nachdem dieser das eigene, damals [[Zabo]] genannte Stadion in [[Zerzabelshof]] aufgrund von Parkplatzmangels und dem Wunsch nach besserer Infrastruktur verkauft hatte. Durch den Aufbau von Stahlrohrtribünen seitlich der Haupttribüne konnte die Kapazität erweitert werden. Dennoch war der Zuschauerrekord vom 30. Mai 1971 im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf von 75.000 Zuschauern nur möglich, weil das Publikum auch noch auf der Laufbahn Platz fand.<ref>''Städtisches Stadion.'' In: Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: ''das Club-Lexikon.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S.&nbsp;131f.</ref>
 
Von 1945 an wurde es von der US-Armee als Sportplatz verwendet. Ab 1963 spielte dort der [[1. FC Nürnberg]], nachdem dieser das eigene, damals [[Zabo]] genannte Stadion in [[Zerzabelshof]] aufgrund von Parkplatzmangels und dem Wunsch nach besserer Infrastruktur verkauft hatte. Durch den Aufbau von Stahlrohrtribünen seitlich der Haupttribüne konnte die Kapazität erweitert werden. Dennoch war der Zuschauerrekord vom 30. Mai 1971 im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf von 75.000 Zuschauern nur möglich, weil das Publikum auch noch auf der Laufbahn Platz fand.<ref>''Städtisches Stadion.'' In: Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: ''das Club-Lexikon.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S.&nbsp;131f.</ref>
 +
 +
=== 1987 bis 2003 ===
  
 
Nach einem großen Umbau ab 1987, der auch wegen der [[Katastrophe von Heysel]] vorgenommen wurde, wurde es 1991 unter dem Namen ''Franken-Stadion'' mit einer Kapazität von 36.000 Sitz- und 8.833 Stehplätzen (gesamt: 44.833) wiedereröffnet. Während der Bauarbeiten stürzte die von 1928 stammende Haupttribüne ein, die eigentlich erhalten bleiben sollte.
 
Nach einem großen Umbau ab 1987, der auch wegen der [[Katastrophe von Heysel]] vorgenommen wurde, wurde es 1991 unter dem Namen ''Franken-Stadion'' mit einer Kapazität von 36.000 Sitz- und 8.833 Stehplätzen (gesamt: 44.833) wiedereröffnet. Während der Bauarbeiten stürzte die von 1928 stammende Haupttribüne ein, die eigentlich erhalten bleiben sollte.
 +
 +
=== 2003 bis heute ===
  
 
Seit 2003 wird das Stadion für rund 56 Millionen Euro modernisiert, um für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] gerüstet zu sein. Dafür wurde u.&nbsp;a. das Spielfeld um 1,5&nbsp;m tiefer gelegt, die Oberränge in den Ecken im Nordwesten und Südwesten nach oben erweitert, zwei zusätzliche Sitzreihen zum Spielfeld hin angebaut, die Bestuhlung von gelb auf rot geändert, verbesserte Zutrittskontrollen errichtet, eine Fanhalle am Max-Morlock-Platz gebaut, neue Kioske rund um das Stadion geschaffen, Logen integriert und ein VIP-Gebäude errichtet. Seit dem Ende der Umbauarbeiten am 24. April 2005 bietet es 44.308 überdachte Sitzplätze für internationale Fußballspiele. Im regulären Ligabetrieb verfügt das Stadion über insgesamt 47.500 Plätze, davon 39.700 Sitzplätze und 7.800 Stehplätze. Für die Erneuerungsarbeiten gewährte der Freistaat Bayern einen Zuschuss von rund 27 Millionen Euro.
 
Seit 2003 wird das Stadion für rund 56 Millionen Euro modernisiert, um für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] gerüstet zu sein. Dafür wurde u.&nbsp;a. das Spielfeld um 1,5&nbsp;m tiefer gelegt, die Oberränge in den Ecken im Nordwesten und Südwesten nach oben erweitert, zwei zusätzliche Sitzreihen zum Spielfeld hin angebaut, die Bestuhlung von gelb auf rot geändert, verbesserte Zutrittskontrollen errichtet, eine Fanhalle am Max-Morlock-Platz gebaut, neue Kioske rund um das Stadion geschaffen, Logen integriert und ein VIP-Gebäude errichtet. Seit dem Ende der Umbauarbeiten am 24. April 2005 bietet es 44.308 überdachte Sitzplätze für internationale Fußballspiele. Im regulären Ligabetrieb verfügt das Stadion über insgesamt 47.500 Plätze, davon 39.700 Sitzplätze und 7.800 Stehplätze. Für die Erneuerungsarbeiten gewährte der Freistaat Bayern einen Zuschuss von rund 27 Millionen Euro.
  
 
Mitte Juli 2009 kündigte der [[1. FC Nürnberg]] dann an, die Stehplatzkapazität um 2.800 Plätze erhöhen zu wollen, damit künftig 48.500 Fans ins Stadion passen. Dann würden in Zukunft nur noch 37.900 Sitzplätze, dafür aber 10.600 Stehplätze angeboten. Diese Umbauarbeiten sollen im Dezember 2009 beginnen und zur Rückrunde 2010 beendet sein.<ref>[http://www.fcn.de/news/archiv/2009/juli/19/artikel/club-bald-vor-48500-fans/ Club bald vor 48.500 Fans]</ref> Weiterhin sind auch wettkampftüchtige Leichtathletikanlagen vorhanden.
 
Mitte Juli 2009 kündigte der [[1. FC Nürnberg]] dann an, die Stehplatzkapazität um 2.800 Plätze erhöhen zu wollen, damit künftig 48.500 Fans ins Stadion passen. Dann würden in Zukunft nur noch 37.900 Sitzplätze, dafür aber 10.600 Stehplätze angeboten. Diese Umbauarbeiten sollen im Dezember 2009 beginnen und zur Rückrunde 2010 beendet sein.<ref>[http://www.fcn.de/news/archiv/2009/juli/19/artikel/club-bald-vor-48500-fans/ Club bald vor 48.500 Fans]</ref> Weiterhin sind auch wettkampftüchtige Leichtathletikanlagen vorhanden.
 +
 +
In der Winterpause der [[Saison 2009/10|2009/10]] wurden die Blöcke 1 und 3 in Stehplätze umgewandelt. Dies war nötig, weil das Bauamt die Nutzung des Block 8 als Stehblock durch die Fangruppe [[Ultras Nürnberg]] untersagte. Die Kapazität stieg somit auf 48.553 Plätze im Ligabetrieb.<ref name="NN_2010-01-19" />
 +
 +
== "unsportliche" Veranstaltungen im Frankenstadion ==
 +
 +
neben der Sportlichen Nutzung kann das [[Frankenstadion]] auch für Konzerte und große Versammlungen gemietet werden.
 +
 +
=== Rock im Park ===
  
 
Das [[Frankenstadion]] diente von 1997 bis 2003 und 2005 außerdem als Hauptbühne für das Musikfestival [[Rock im Park]]. Nach Beginn der Umbauarbeiten bzw. während der Aufbauphase für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] war diese Nutzung nicht möglich und die Konzertbetreiber wichen 2004 auf das nahegelegene [[Zeppelinfeld]] und 2006 auf den Volksfestplatz aus. Auch 2007 musste man wegen des gleichzeitig stattfindenden Länderspiels Deutschland – San Marino auf das Zeppelinfeld ausweichen. Unstimmigkeiten im Vorfeld der Festivalveranstaltung 2007 hatten damals beinahe zum Verlust von Rock im Park für die Stadt Nürnberg geführt.
 
Das [[Frankenstadion]] diente von 1997 bis 2003 und 2005 außerdem als Hauptbühne für das Musikfestival [[Rock im Park]]. Nach Beginn der Umbauarbeiten bzw. während der Aufbauphase für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] war diese Nutzung nicht möglich und die Konzertbetreiber wichen 2004 auf das nahegelegene [[Zeppelinfeld]] und 2006 auf den Volksfestplatz aus. Auch 2007 musste man wegen des gleichzeitig stattfindenden Länderspiels Deutschland – San Marino auf das Zeppelinfeld ausweichen. Unstimmigkeiten im Vorfeld der Festivalveranstaltung 2007 hatten damals beinahe zum Verlust von Rock im Park für die Stadt Nürnberg geführt.
  
Im Rahmen des [[Konföderationen-Pokal 2005|Konföderationen-Pokals 2005]] fanden hier die Vorrundenspiele der Gruppe A ''Australien – Argentinien'' (am 18. Juni 2005) und ''Deutschland – Argentinien'' (am 21. Juni 2005) sowie das Halbfinalspiel ''Deutschland Brasilien'' am 25. Juni 2005 statt.
+
=== Zeugen Jehovas ===
 +
 
 +
Die Zeugen Jehovas halten seit Jahren im Nürnberger Frankenstadion Treffen und Kongresse ab. [http://www.karlo-vegelahn.de/Nuernberg_text.html Chronik der Zeugen Jehovas in Nürnberg]
 +
 
 +
== Länderspiele im Frankenstadion ==
 +
 
 +
Im Nürnberger Stadion fanden bisher 19 A-Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft statt (elf Siege, sechs Unentschieden, zwei Niederlagen). Bemerkenswert, dass die DFB-Elf im Sommer 2005 anlässlich des Konföderationen-Pokals innerhalb von fünf Tagen dort zweimal antrat, und zwar gegen die mehrfachen Weltmeister Argentinien (21. Juni 2005, 2:2) und Brasilien (25. Juni 2005, 2:3). Das Frankenstadion, wie es von der Neueinweihung am 29. September 1991 an bis zur Umbenennung am 15. März 2006 hieß, war zudem Spielort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Dort fanden die Vorrundenspiele Mexiko – Iran (3:1), England – Trinidad & Tobago (2:0), Japan – Kroatien (0:0), Ghana – USA (2:1) sowie das Viertelfinale Portugal Niederlande (1:0) statt.
 +
 
 +
13.01.1924  Österreich  4:3
 +
 
 +
20.06.1926  Schweden    3:3
 +
 
 +
16.09.1928  Dänemark    2:1
 +
 
 +
25.09.1932  Schweden    4:3
 +
 
 +
20.03.1938  Ungarn      1:1
  
Besondere Bedeutung hatte für die Stadionbetreiber bei den letzten Umbauten vor allem der [[Umweltschutz]]. So sammelt man z.&nbsp;B. das Regenwasser von den Stadiondächern in einer 1000&nbsp;m³ großen [[Zisterne]] und nutzt es als Gießwasser für den Stadionrasen. Und neben der Wasserbewirtschaftung setzte man auch bei der Energienutzung und Abfallentsorgung auf umweltgerechte Konzepte. Das Stadion erfüllt damit die Kriterien für das europäische Umweltmanagementzertifikat für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes ([[EMAS-Verordnung|EMAS]]). Im Januar 2006 bekam die Nürnberger Sportarena als erstes europäisches Stadion diese Auszeichnung zugesprochen.
+
12.05.1965  England    0:1
  
In der Winterpause der [[Saison 2009/10|2009/10]] wurden die Blöcke 1 und 3 in Stehplätze umgewandelt. Dies war nötig, weil das Bauamt die Nutzung des Block 8 als Stehblock durch die Fangruppe [[Ultras Nürnberg]] untersagte. Die Kapazität stieg somit auf 48.553 Plätze im Ligabetrieb.<ref name="NN_2010-01-19" />
+
10.05.1969  Österreich  1:0  (WM-Qualifikation)
 +
 
 +
09.09.1970  Ungarn      3:1
 +
 
 +
16.10.1991  Wales      4:1  (EM-Qualifikation)
 +
 
 +
18.11.1992  Österreich  0:0
 +
 
 +
06.09.1995  Georgien    4:1  (EM-Qualifikation)
 +
 
 +
09.11.1996  Nordirland  1:1   (WM-Qualifikation)
 +
 
 +
31.03.1999  Finnland    2:0  (EM-Qualifikation)
 +
 
 +
03.06.2000  Tschechien  3:2
 +
 
 +
29.03.2003  Litauen    1:1  (EM-Qualifikation)
 +
 
 +
21.06.2005  Argentinien 2:2  (Confed-Cup, Vorrunde)
 +
 
 +
25.06.2005  Brasilien  2:3  (Confed-Cup, Halbfinale)
 +
 
 +
02.06.2007  San Marino  6:0  (EM-Qualifikation)
 +
 
 +
20.08.2008  Belgien    2:0
 +
 
 +
 
 +
== Umweltschutz - das grüne Frankenstadion ==
 +
 
 +
Besondere Bedeutung hatte für die Stadionbetreiber bei den letzten Umbauten vor allem der [[Umweltschutz]]. So sammelt man z.&nbsp;B. das Regenwasser von den Stadiondächern in einer 1000&nbsp;m³ großen [[Zisterne]] und nutzt es als Gießwasser für den Stadionrasen. Und neben der Wasserbewirtschaftung setzte man auch bei der Energienutzung und Abfallentsorgung auf umweltgerechte Konzepte. Das Stadion erfüllt damit die Kriterien für das europäische Umweltmanagementzertifikat für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes ([http://www.emas.de/ EMAS-Verordnung]). Im Januar 2006 bekam die Nürnberger Sportarena als erstes europäisches Stadion diese Auszeichnung zugesprochen.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 24. August 2010, 09:26 Uhr

Geschichte

Vor 1945

Zwischen 1925 und 1928 wurde das Stadion vom Architekten Otto Ernst Schweizer in seiner ursprünglichen Form mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern unweit des Dutzendteiches als Städtisches Stadion geplant. Den ursprünglichen achteckigen Grundriss hat es noch bis heute.

Das umliegende Areal wurde ab 1933 zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet. Während der Reichsparteitage fand im Stadion der „Tag der Hitler-Jugend“ statt. Während des Reichsparteitages 1935 hielt Adolf Hitler hier die Rede, in der er von der deutschen Jugend forderte, „[...] flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“ zu sein.<ref name='rede1935'>Offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit sämtlichen Kongreßreden, München 1935, S. 180.</ref>

1945 bis 1987

Von 1945 an wurde es von der US-Armee als Sportplatz verwendet. Ab 1963 spielte dort der 1. FC Nürnberg, nachdem dieser das eigene, damals Zabo genannte Stadion in Zerzabelshof aufgrund von Parkplatzmangels und dem Wunsch nach besserer Infrastruktur verkauft hatte. Durch den Aufbau von Stahlrohrtribünen seitlich der Haupttribüne konnte die Kapazität erweitert werden. Dennoch war der Zuschauerrekord vom 30. Mai 1971 im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf von 75.000 Zuschauern nur möglich, weil das Publikum auch noch auf der Laufbahn Platz fand.<ref>Städtisches Stadion. In: Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S. 131f.</ref>

1987 bis 2003

Nach einem großen Umbau ab 1987, der auch wegen der Katastrophe von Heysel vorgenommen wurde, wurde es 1991 unter dem Namen Franken-Stadion mit einer Kapazität von 36.000 Sitz- und 8.833 Stehplätzen (gesamt: 44.833) wiedereröffnet. Während der Bauarbeiten stürzte die von 1928 stammende Haupttribüne ein, die eigentlich erhalten bleiben sollte.

2003 bis heute

Seit 2003 wird das Stadion für rund 56 Millionen Euro modernisiert, um für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gerüstet zu sein. Dafür wurde u. a. das Spielfeld um 1,5 m tiefer gelegt, die Oberränge in den Ecken im Nordwesten und Südwesten nach oben erweitert, zwei zusätzliche Sitzreihen zum Spielfeld hin angebaut, die Bestuhlung von gelb auf rot geändert, verbesserte Zutrittskontrollen errichtet, eine Fanhalle am Max-Morlock-Platz gebaut, neue Kioske rund um das Stadion geschaffen, Logen integriert und ein VIP-Gebäude errichtet. Seit dem Ende der Umbauarbeiten am 24. April 2005 bietet es 44.308 überdachte Sitzplätze für internationale Fußballspiele. Im regulären Ligabetrieb verfügt das Stadion über insgesamt 47.500 Plätze, davon 39.700 Sitzplätze und 7.800 Stehplätze. Für die Erneuerungsarbeiten gewährte der Freistaat Bayern einen Zuschuss von rund 27 Millionen Euro.

Mitte Juli 2009 kündigte der 1. FC Nürnberg dann an, die Stehplatzkapazität um 2.800 Plätze erhöhen zu wollen, damit künftig 48.500 Fans ins Stadion passen. Dann würden in Zukunft nur noch 37.900 Sitzplätze, dafür aber 10.600 Stehplätze angeboten. Diese Umbauarbeiten sollen im Dezember 2009 beginnen und zur Rückrunde 2010 beendet sein.<ref>Club bald vor 48.500 Fans</ref> Weiterhin sind auch wettkampftüchtige Leichtathletikanlagen vorhanden.

In der Winterpause der 2009/10 wurden die Blöcke 1 und 3 in Stehplätze umgewandelt. Dies war nötig, weil das Bauamt die Nutzung des Block 8 als Stehblock durch die Fangruppe Ultras Nürnberg untersagte. Die Kapazität stieg somit auf 48.553 Plätze im Ligabetrieb.<ref name="NN_2010-01-19" />

"unsportliche" Veranstaltungen im Frankenstadion

neben der Sportlichen Nutzung kann das Frankenstadion auch für Konzerte und große Versammlungen gemietet werden.

Rock im Park

Das Frankenstadion diente von 1997 bis 2003 und 2005 außerdem als Hauptbühne für das Musikfestival Rock im Park. Nach Beginn der Umbauarbeiten bzw. während der Aufbauphase für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war diese Nutzung nicht möglich und die Konzertbetreiber wichen 2004 auf das nahegelegene Zeppelinfeld und 2006 auf den Volksfestplatz aus. Auch 2007 musste man wegen des gleichzeitig stattfindenden Länderspiels Deutschland – San Marino auf das Zeppelinfeld ausweichen. Unstimmigkeiten im Vorfeld der Festivalveranstaltung 2007 hatten damals beinahe zum Verlust von Rock im Park für die Stadt Nürnberg geführt.

Zeugen Jehovas

Die Zeugen Jehovas halten seit Jahren im Nürnberger Frankenstadion Treffen und Kongresse ab. Chronik der Zeugen Jehovas in Nürnberg

Länderspiele im Frankenstadion

Im Nürnberger Stadion fanden bisher 19 A-Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft statt (elf Siege, sechs Unentschieden, zwei Niederlagen). Bemerkenswert, dass die DFB-Elf im Sommer 2005 anlässlich des Konföderationen-Pokals innerhalb von fünf Tagen dort zweimal antrat, und zwar gegen die mehrfachen Weltmeister Argentinien (21. Juni 2005, 2:2) und Brasilien (25. Juni 2005, 2:3). Das Frankenstadion, wie es von der Neueinweihung am 29. September 1991 an bis zur Umbenennung am 15. März 2006 hieß, war zudem Spielort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Dort fanden die Vorrundenspiele Mexiko – Iran (3:1), England – Trinidad & Tobago (2:0), Japan – Kroatien (0:0), Ghana – USA (2:1) sowie das Viertelfinale Portugal – Niederlande (1:0) statt.

13.01.1924 Österreich 4:3

20.06.1926 Schweden 3:3

16.09.1928 Dänemark 2:1

25.09.1932 Schweden 4:3

20.03.1938 Ungarn 1:1

12.05.1965 England 0:1

10.05.1969 Österreich 1:0 (WM-Qualifikation)

09.09.1970 Ungarn 3:1

16.10.1991 Wales 4:1 (EM-Qualifikation)

18.11.1992 Österreich 0:0

06.09.1995 Georgien 4:1 (EM-Qualifikation)

09.11.1996 Nordirland 1:1 (WM-Qualifikation)

31.03.1999 Finnland 2:0 (EM-Qualifikation)

03.06.2000 Tschechien 3:2

29.03.2003 Litauen 1:1 (EM-Qualifikation)

21.06.2005 Argentinien 2:2 (Confed-Cup, Vorrunde)

25.06.2005 Brasilien 2:3 (Confed-Cup, Halbfinale)

02.06.2007 San Marino 6:0 (EM-Qualifikation)

20.08.2008 Belgien 2:0


Umweltschutz - das grüne Frankenstadion

Besondere Bedeutung hatte für die Stadionbetreiber bei den letzten Umbauten vor allem der Umweltschutz. So sammelt man z. B. das Regenwasser von den Stadiondächern in einer 1000 m³ großen Zisterne und nutzt es als Gießwasser für den Stadionrasen. Und neben der Wasserbewirtschaftung setzte man auch bei der Energienutzung und Abfallentsorgung auf umweltgerechte Konzepte. Das Stadion erfüllt damit die Kriterien für das europäische Umweltmanagementzertifikat für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes (EMAS-Verordnung). Im Januar 2006 bekam die Nürnberger Sportarena als erstes europäisches Stadion diese Auszeichnung zugesprochen.

Literatur

  • Hans Peter Reitzner: Nicht nach dem Preis fragen! Unterschriften gegen Umbenennung des Stadions. In: Nürnberger Nachrichten vom 25. März 2006 - NN
  • Peter Viebig: Protestunterschriften gegen easyCredit-Stadion übergeben. «Eine Beleidigung für alle Franken». In: Nürnberger Zeitung vom 6. Oktober 2006 - NZ
  • Michael Husarek: Drollige Fürther in der Trolli-Arena. Kaum ein Fußballstadion kommt ohne Namenssponsor aus. In: Nürnberger Nachrichten vom 19. November 2009 - NN
  • Max-Morlock-Kampfbahn statt easyCredit-Stadion? In: Der Clublog vom 19. Mai 2010 - NN-Blog
  • Marco Puschner: Neue Namens-Kampagne. Hasta la vista, easyCredit-Stadion? In: Nürnberger Zeitung Nr. 113 vom 19. Mai 2010, S. 13 - NZ

Einzelnachweise

Weblinks